Serbja w Awstralskej /
Sorben in Australien





Sorbische Auswanderer aus unserer Kirchgemeinde in Australien

Im Jahre 1851 begaben sich zahlreiche Familien aus den Dörfern unserer Kirchgemeinde infolge religiöser Spannungen in der Gegend, der verheerenden Armut durch mehrere Missernten und der latenten Kriegsgefahr auf den Weg, um im fernen Australien einen Neuanfang zu wagen. Im September 1851 fuhren sie mit der Helene aus Hamburg los in Richtung Adelaide. Von den 128 Auswanderern auf dem Schiff waren 98 Sorben. Am Heiligen Abend 1851 kam sie schließlich nach einer entbehrungsreichen Fahrt an. Viele Einwanderer ließen sich zunächst in der Gegend von Adelaide und im Barossa-Tal nieder.
Im Jahre 1852 kamen Sorben aus dem Barossa-Tal in der Nähe von Adelaide, die bessere und größere Grundstücke suchten, in den Südwesten Victorias, nachdem sie positive Berichte über das Land gehört hatten, das sie dort kaufen könnten. Sie zogen in die Gegend um die heutige Stadt Hamilton und konnten schließlich mehrere deutschsprachige Niederlassungen gründen wie z.B. Hochkirch (jetzt Tarrington) und Gnadenthal, in der Nähe von Penshurst (1853). Hochkirch wurde nach dem Ort Hochkirch in der Lausitz in Sachsen benannt. In der Nähe von Hochkirch waren die meisten der sorbischen Siedler geboren. (Andreas und Agneta Albert aus Rachlau; Peter und Agnes Bürger aus Meschwitz; Andreas und Agneta Deutscher aus Zschorna; Michael und Johanna Christiana Deutscher aus Zschorna; Johann und Maria Mirtschin aus Steindörfel; Johann und Maria Rentsch aus Kuppritz) Zunächst nannten sie die Ansiedlung Bukecy; sehr bald aber dann Hochkirch. Bis 1869 hatte Hochkirch 850 Einwohner. Es gab eine Schule, Bibliothek und einen Zeitungsverleger, alles lief in deutscher Sprache ab. Oscar Muellers Zeitungsverlag in Hochkirch war ein großes Druckunternehmen und druckte viele Veröffentlichungen für die lutherische Kirche in Südaustralien und Victoria. Mueller inserierte auch in den deutschen Zeitungen Melbournes.

Burgers cottage 1853

S. und Th. Haenchen, gemeinsam mit R. Burger in Gnadenthal, Victoria - 2003

Die Familie Bürger aus Meschwitz siedelte sich in der Nähe von Hochkirch in Gnadenthal, Victoria an:

Peter Bürger, der seine Familie nach Australien brachte, war am 1. Oktober 1795 im Dorf Meschwitz in der Oberlausitz, Königreich Sachsen geboren worden. Am 3. Mai 1831 heiratete er Agnes Schmidt. Zu Hause sprachen die Sorben ihre eigene Sprache, in der Öffentlichkeit aber Deutsch. Damals waren die wirtschaftlichen Zustände für Bauern in ihrer Gegend schlimm; Missernten verursachten großes Elend. In den späten 1840ern erlebten die deutschen Staaten politische Unbeständigkeit, verursacht durch die gescheiterten Revolutionen von 1848, und das machte einige Menschen ängstlich vor der Möglichkeit eines Krieges. Manche Leute konnten sich an Napoleons Armeen erinnern, als sie im Jahre 1811 durch die Region unterwegs nach Russland marschierten, und junge Männer aus der Gegend zwangsweise mitnahmen. 

Frühere Auswanderer hatten Fluss- und Kanalkähne benutzt, um von den östlichen deutschen Staaten zu den Häfen von Hamburg, Bremen und Bremerhaven zu kommen, aber Peter Bürger und seine Familie konnten die Eisenbahnen benutzen, die man vor kurzer Zeit fertiggestellt hatte. Ihr Schiff Helene, auf ihrer Jungfernfahrt, passierte am 4. September 1851 endlich Cuxhaven und segelte hinaus auf das offene Meer. Mit Peter und Agnes waren ihre Kinder Johann, Magdalene und Andreas, und sie erreichten am 24. Dezember 1851 Port Adelaide. Von den 128 Auswanderern auf der Helene waren 98 Sorben, einschließlich der Mirtschin-Familie, die sich später auch in Gnadenthal (Victoria) ansiedelten. Peter Bürger war bei der Ankunft 56 Jahre alt, und wurde bald naturalisiert, so dass er in Rosenthal, Südaustralien (heute Rosedale) Land kaufen konnte. Da nicht viel Land zum Kauf verfügbar war, entschlossen sich Peter und andere, nach dem Südwesten von Victoria zu ziehen; einige deutschen Einwanderer hatten positiv über diese Gegend berichtet. Peter verkaufte sein Land, kaufte einen Wagen, und die Gruppe von 11 Wagen (einige wurden von Pferden gezogen, einige von Ochsen) reiste am 4. April 1852 ab. Die schwierige Reise nach Portland über rauhe Wege und über Flüsse dauerte mehr als sechs Wochen. Sie hielten gut zusammen und beteten täglich gemeinsam.
Zuerst waren sie in Portland enttäuscht, weil sie ein paar Mal ohne Erfolg versuchten, Land zu kaufen, aber schließlich kauften sie Land in der Nähe von Mt Rouse. Sie benannten ihre Ansiedlung Gnadenthal und setzten ein Grundstück für einen Friedhof beiseite. Sie transportierten oft ihre landwirtschaftlichen Produkte mit dem Wagen zu den Goldfeldern von Ballarat, wo die Preise höher waren.
Zwei kleine Bauernhäuser, die die Familie Bürger 1853 baute, als sie sich in Gnadenthal niederließen, stehen noch heute. Es handelt sich um eine besondere Art von Fachwerkhäusern aus einem Holzrahmen und Lehmfüllungen. Diese zwei Gebäude sind historisch bedeutend, weil Teile von den Wänden und den Decken mit der seltenen, sogenannten Lehmwickel-Technik gebaut sind. Man hat diese Bautechnik in deutschen Ansiedlungen in Ungarn, Nordamerika und Australien gefunden.

St. Michaels-Kirche in Tarrington(Vic.)

St Michaels Kirche in Tarrington/Vic. (früher Hochkirch)

2003 feierte die Gemeinde Hochkirch (jetzt Tarrington) in Australien ihr 150jähriges Bestehen.

Donnerstag, 2. Oktober 2003 (ABC - South West Victoria)

Die alte deutsche Siedlung Tarrington feiert ihr 150jähriges Bestehen an diesem Wochenende und die Einwohner haben wirklich Großes vor. Es wird ein Gemeindefest, inklusive einer historischen Ausstellung und Touren rund um den Ort geben, ebenfalls wird eine Buchveröffentlichung für ein Buch über die deutsche Besiedlung der Region stattfinden
Tarrington, südöstlich von Hamilton, wurde zuert 1853 von Familien aus Hochkirch in Deutschland besiedelt. Der Ort wurde ursprünglich nach dem deutschen Ort benannt, aber die antideutsche Tendenz während des 1. Weltkrieges sah dann in dem Namen Hochkich ein Problem. "Wir verloren unseren Namen und auch eine Menge der Kultur unseres Gebietes. So ist es eine Gelegenheit, zu diesem Jahrestag unsere Kinder über unser wirkliches Erbe zu unterrichten." sagt Tarringtons Chronistin Betty Huf - Autorin des Buches "Courage, Patience and Persistence: 150 years of German Settlement in the Western District."
Die Verbindung zum Heimatland wurde wieder geknüpft - Pfarrer Thomas Haenchen und seine Frau Susanne fliegen von Hochkirch in Deutschland nach Tarrington, um das Jubiläum mitzufeiern. Andere Familien mit Wurzeln in Tarrington kommen von den Vereinigten Staaten und Neuseeland.

Der "Hamilton Spectator" schreibt zu diesem Wochenende:

Tarrington wird an diesem Wochenende 150 Jahre mit einem Gottesdienst am Sonntag und einer großen Feier am Sonnabend Abend in Hamilton. Mehr als 1000 Besucher erwartet die 200-Seelen-Gemeinde am Wochenende. Die Gäste werde aus den USA, Neuseeland und natürlich aus allen Teilen Australiens kommen. Das Wochenende beginnt mit einem Laternenfest am Freitag Abend durch den Ort, gleichzeitig findet ein Gemeindefest auf dem Gelände der St. Michaels-Kirche statt.
Ehrengast zu diesem Jubiläum ist Pfarrer Thomas Haenchen aus Hochkirch in Sachsen, Deutschland und seine Frau Susanne. Tarrington hieß früher einmal Hochkirch nach dem deutschen Ort, aus dem viele Einwohner des Ortes abstammen, aber 1918 erfolgte die Umbenennung in Tarrington.
Viele Wiederbegegnungen mit Menschen, die früher hier zur Schule gingen und hier lebten, wird es geben. Am Sonnabend gibt es verschiedene Veranstaltungen, so z.B. die Enthüllung einer Gedenktafel auf dem lutherischen Friedhof der Gemeinde in Süd-Hamilton, eine Ausstellung über die Geschichte des Ortes, ein offizielles Willkommen für alle ehemaligen Lehrer und Pfarrer der lutherischen Gemeinde, einem Gruß von Pfarrer Haenchen und eine Buchherausgabe. Am Abend findet eine Gala in den Hamilton Showgrounds statt - umrahmt von Bandmusik und dem Männerchor der Kirchgemeinde Tabor.
Der Festgottesdienst am Sonntag soll der Höhepunkt der Feier werden. Es werden mehr Gäste erwartet, als die 600 Plätze der Kirche fassen können - so wird der Gottesdienst per Videoleinwand in die Aula der benachbarten lutherischen Schule übertragen.

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