Zschorna - Čornjow



Zschorna liegt inmitten einer überwiegend ackerbaulich genutzten Flur, die größtenteils guten Lößlehm mit einer Ackerzahl 60 aufweist. Die 3 größeren Güter stehen dort, wo sich ein kleines Seitental zum Kotitzer Wasser hinabzieht, die Anwesen der Kleinbauern und Handwerker an der von Breitendorf kommenden Straße. Die 246 ha (1900) umfassende Flur schließt auch das schmale Tal des Kotitzer Wassers ein bis zum bewaldeten Hügel, der den als Zschornaer Schanze bekannten slawischen Burgwall trägt, einen Abschnitt des Naturschutzgebietes Lausker Enge. Am Eingang des Gebietes, und zwar westlich von Zschorna, befindet sich die Häusergruppe Klein-Zschorna, die 1626 in einem Kaufbrief erwähnt ist und damals schon aus einer Mühle und 3 Gärtnerstellen bestand.
Nördlich vom Ort liegt ein großes Gräberfeld der sogenannten Billendorfer Kultur vom Anfang der Eisenzeit mit reichlichen Keramikbeigaben sowie Nadeln aus Bronze und Knochen und einer fünfeckigen Streitaxt. Nach diesen Funden zu urteilen, die von 1895 bis 1929 in einer Sandgrube geborgen wurden, gehört das Gräberfeld etwa in die Zeit von 700 bis 500 v. Chr.
Der Ortsname gehört zu obersorbisch čorny = schwarz und kennzeichnet die Siedlung als am Schwarzbach oder -wald gelegenes Dorf. Weniger wahrscheinlich ist eine Benennung nach einem Sorben namens Corny/Schwarz. Bei den ersten urkundlichen Nennungen wurde Czornaw (1381), Zcorn (1448) und Czornum (1458) geschrieben, später Tscharne (1562) und Tschorne (1565). Grundherren aus der Umgebung wechselten als Besitzer, wohnten wohl zeitweilig auch im größten Gutes des Ortes. Die Dorfbewohner waren Sorben und schlossen sich kirchlich seit jeher Hochkirch, schulisch seit 1838 Breitendorf an. Neben vielen neueren Bauten erhielt sich ein Altbau mit einfachem Umgebinde und Fachwerkobergeschoß.

Aus Zschorna stammt auch der 1828 geborene Pohler Pfarrer Karl August Jentsch / Korla Awgust Jenč. Er war das 4. Kinder der Lehnbauernfamilie Michael Jentsch und seiner Ehefrau Maria Magdalena geb. Kappler. Nach der Schulzeit und dem Studium in Bautzen (1841-1848) und Leipzig (1848-1852 - hier war er zuletzt auch Vorsitzender der Wendischen Predigergesellschaft) trat er zunächst eine Hauslehrerstelle in Lindchen bei Drebkau/NL und schließlich 1855 den Pfarrdienst in Pohla bei Bischofswerda an. Im gleichen Jahr heiratete er die Pfarrerstochter Hedwig Friedericke Müller aus Eutritsch bei Leipzig. Auch als Literaturhistoriker ist Karl August Jentzsch vor allem durch seine Bibliographie aller in der Ober- und Niederlausitz erschienenen sorbische Bücher und seine Arbeiten zur sorbischen Sprache bekannt geworden. Er war Mitbegründer der Maćica Serbska und des Bautzener sorbischen Gymnasiastenvereins. Als Lektor wirkte er an der 8. Ausgabe der sorbischen Bibel 1860 mit. In Pohla dann veranlasste er die Erneuerung des Turm der Kirche, die zu den ältesten der Lausitz zählt. 1895 starb er dann in Pohla. Sein Grabstein ist noch heute vor dem Eingang der Kirche erhalten Auf ihm sind die Worte "Von Gottes Gnade bin ich, was ich bin" in sorbischer Sprache zu lesen.

Johann Kmoch (Jan Kmoch) wurde am 04. September 1812 als ältestes Kind von Andreas Kmoch (Zschorna) und Magdalena Manitz (Kohlwesa) in Kohlwesa geboren. In Zschorna wuchs er dann heran. Er war zwischen 1840 und 1870 der bedeutsamste Hochzeitsbitter um Bautzen und begleitete ca. 2000 Hochzeiten, darunter auch einige katholische. Viele seiner frühen Hochzeitsansprachen hatte er aufgeschrieben und später dem Volkskundler Ernst Mucke (Arnošt Muka) anvertraut. Seine Bekanntheit war so groß, dass er 1874 zu einer Hochzeit sorbischer Emigranten nach Australien eingeladen wurde. Am 04. Dezember 1881 starb Jan Kmoch, der als Bauer sein Auskommen hatte, in Quatitz.

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