Kuppritz liegt am Fuße der Hochkircher Höhe, 50m tiefer als der Kirchort selbst, zum dem es 1936 eingemeindet wurde. Als alte Gutssiedlung baut es sich am Westufer eines Baches auf, dessen Tälchen von unberührter Schönheit und wohltuender Einsamkeit ist. Es wird von dem schönsten Wanderwege dieser Landschaft (Weißenberg - Sornßiger Berg - Rachlau) durchzogen. In der schmalen Talaue liegt ein kleiner Park, vom letzten Rittergutsherrn von Loeben 1937/38 angelegt, durch die in malerischen Gruppen angepflanzten heimischen und fremdländischen Gehölze besonders wertvoll. Besonders reizvoll ist der Park im Frühjahr zur Rhododendronblüte. In dieser Zeit finden das auch das Parkfest oder das Konzert des Posaunenchores der Kirchgemeinde hier statt.
Auch das ehemalige Schloss, das vom hohen Hang in den Park hinabschaut, ist ein schlichter barocker Bau mit einen charakteristischen Dachausbau und einem Seitenflügel. Nach der Jahreszahl im Schlussstein des Einganges stammt es in dieser Form aus dem Jahre 1775. Weitläufige Wirtschaftsgebäude umgeben den Gutshof und lassen etwas von der Bedeutung dieses alten Herrensitzes ahnen, dem ja auch der größte Teil von Hochkirch untertan war.
Ein Ritter Otto de Koperic wird bereits 1225 urkundlich genannt, als er der Burgkapelle Zum heiligen Georg in Budissin 10 Mark Silber gab. Das Geschlecht derer von Kopperitz muß im 13. und 14. Jahrhundert sehr angesehen gewesen sein, denn seine Namensträger spielten bei Staatsverträgen der Oberlausitz eine Rolle. Ein Gregorius de Kopericz ist 1317 civis Budissinensis, also Bürger von Bautzen. Später verschwinden die Kopperitze aus der Landschaft und werden in Oppach und Sohland ansässig.
Da der größte und beste Teil der Ostflur dem Rittergut gehörte, bildete sich im Ort keine eigenständige Bauernschaft. Im 18. Jahrhundert zählte man 9 Gärtner (=Wirtschaftsbesitzer) und 17 Häusler im Ort. Von Leistungen gegenüber dem Rittergut waren nur Erbmüller, Schmied und Schankwirt befreit. Die Mühle am Kuppritzer Wasser ist seit 400 Jahren bezeugt. In der Mitte des 20. Jahrhunderts hatte sie als Ölmühle einen guten Ruf.
(nach: Hochkirch vor dem Czorneboh. Das schöne Bautzener Land Heft 12, Bautzen 1965)