Wawitz ist ein kleiner sorbischer Bauernweiler, der sich seit seiner Gründung in seinem Charakter gewiß wenig verändert hat. Da die Fluren zu 85 Prozent Lößlehmboden aufweisen, hat die Bauernarbeit hier stets gute Früchte getragen. Die erste Erwähnung des Dorfes "Wawiz" findet sich in einer Urkunde, die der böhmische König Wenzel 1228 dem Domstift in Budissin ausstellen ließ. Seit dieser Zeit hatte das Domstift stets Besitzanteil am Ort. Es war eine gute Pfründe. 1777 noch unterstehen 1 Ganzbauer, 2 Halbbauern und 1 Häusler der domstiftlichen Gerichtsbarkeit. Sie besitzen 6 Pferde, 2 Ochsen, 24 Kühe, 4 Kalben und 110 Schafe. Daneben hatte sich ein Rittergut gebildet, das 1525 dem Herrn von Klüx, später denen von Gersdorf und denen von Metzradt gehörte. 1772 kaufte es der Bautzener Kaufmann Johann Pauli für 8560 Taler. Dieser kinderlose Gutsherr setzte 1806 das Männerhospital in Bautzen zum Universalerben ein. ("Paulische Stiftungen") 1827 kauften die Bauern Johann Zschech, Johann Symmank, Johann Regmann, Peter Zwar, Johann Jannasch aus Wawitz und Johann Sodann aus Lauske das Rittergut erbpachtweise vom Männerhospital Bautzen, ließen die 229 Dresdener Scheffel großen Fluren vom Feldmesser Hornburg neu vermessen und teilten sie untereinander auf.
1936 wurde Wawitz ein Ortsteil von Pommritz. Heute gehört es zur Kommune Hochkirch.
In Wawitz wurde am 28. April 1859 der spätere Pfarrer Johann Ernst Mättig als ältestes Kind von Johann Mättig und Magdalena geb. Benad geboren. Er war 1883 Vikar, kam 1884 als Diakon (2. Pfarrer) nach Kamenz, wurde 1886 Pfarrer in Kleinbautzen bevor der zwischen 1890 und 1926 - bis zu seiner Emmeritierung - Seelsorger der Baruther Gemeinde war. Er starb am 15. Mai 1929 in Seitschen.
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Am 10. November 1823 wurde in Wawitz der spätere Gerichtsassessor Hermann Ferdinand Wehla / Herman Ferdinand Wjela geboren. Das Vater war Bauer in Wawitz. Nach der Volksschulzeit besuchte er das Gymnasium in Bautzen, wurde Mitglied der Societas Slavica Budissinensis und studierte 1846-1849 in Leipzig Jura. Er wurde Mitglied der 1847 gegründeten Slavischen Gesellschaft und bekleidetet 1849–1872 die Stelle als Beamter und Dolmetscher am Königlichen Gericht in Bautzen. 1872 musste er krankheitsbedingt in den Ruhestand treten.
Seit 1847 war er Mitglied der Maćica Serbska, förderte vor allem das Sammeln von Altertümern, was dem Museum der Maćica zugute kam. Während einer Reise J.A. Smolers übernham Wehle 1860 die Redaktion der Serbske Nowiny. Einige juristische und national-wirtschaftliche Abhandlungen veröffentlichte er in den Zeitschriften Łužičan und Časopis Maćicy Serbskeje. Am 03. Mai 1877 starb er in Wawitz.